10.01.24:  Mörder, Schurken und Schlawiner -
                   Warum in die Ferne schweifen, wenn das Böse ist so nah?

                   Referentinnen: Jutta Chrisanth, Angela Klein-Kohlhaas

                   Einen kurzweiligen Streifzug durch die Dülkener Geschichte, gepaart mit schaurig-spannenden
                   Kurzkrimis, lieferten die Autorin Jutta Chrisanth und die Historikerin Angela Klein-Kohlhaas. Die Texte
                   mit viel Lokalkolorit entstanden zu konkreten Orten in der Altstadt und wurden durch entsprechenden
                   historischen Hintergrund aus der Stadtgeschichte ergänzt.
Die Referentinnen hatten die bebilderte
                   Lesung aus fünf Altstadt-Rundgängen zusammen gestellt.
So wurden beispielsweise die Franzosenzeit
                   und das Gerichts- und Polizeiwesen mit ehemaligem Amtsgericht und Bürgermeisteramt vorgestellt. 
                   Besonders die geheimnisvolle Blumensprache aus dem 18. Jahrhundert, in der die verschiedenen Blüten
                   unterschiedliche Bedeutungen hatten, faszinierte das Publikum. Vom damals gültigen Motto "etwas
                   durch die Blume sagen", ist heute fast nur noch die rote Rose als Zeichen der Liebe bekannt. Bis nach
                   Athen weitete sich dann der Blick, als der antike "Turm der Winde" als Ideengeber für den "Brunnen der
                   Winde" auf dem Alter Markt vorgestellt wurde. Die weite Welt ganz nah...

 

 

13.12.23:  Wir feiern den Lucia-Festtag, 13. Dezember

                    Referentin: Friederike Bleul-Neubert

                Lucia ist eine der heiligen Lichtbringerinnen, die an den dunklen Wintertagen verehrt 
                werden, wenn die Sensucht nach dem Licht wächst. Bekannt ist die schwedische
                Lichterkönigin. Lucia wird aber nicht nur europaweit verehrt, teilweise unter anderen
                Namen. Es gibt auch weitere Heilige wie Odilia und Barbara, die als Licht- und
                Segenbringende an Tagen der Adventszeit gefeiert werden. Der Abend stellte das
                vielfältige Brauchtum um diese heiligen Gestalten mit Geschichten, Liedern und Gebäck
                vor. Auch über die vorchristlichen Wurzeln der Feste wurde berichtet.

       

 

 

08.11.23:  Emilie du Chatelet (1706-1749)

                   Referentin: Monika Brachmann

               Wer war Emilie du Chatelet? In die Geschichte ist sie lediglich als die Geliebte Voltaires
               eingegangen. Der Spruch "Hinter jedem großen Mann steht eine starke Frau" muss bei ihr
               heißen: Jeder große Mann schreibt von einer großen Frau ab.
               Sie war Wissenschaftlerin und Philosophin im Zeitalter der Aufklärung, als der Mensch
               aufgefordert wurde, sich seines Verstandes zu bedienen, um sich aus seiner Unmündigkeit
               zu befreien. Doch nach den großen Philosophen dieser Epoche, wie zum Beispiel
               Rousseau, sprach man den Frauen den Verstand ab. Denken war schließlich Aufgabe der
               Männer; die Aufgabe der Frau war es, den Mann zu unterstützen, zu lieben und sich zu
               unterwerfen. Das "gebildete Frauenzimmer" wurde als unziemlich angesehen.
               Neben ihren wissenschaftlichen Arbeiten verfasste Emilie du Chatelet auch eine Schrift
               zur "Untersuchung des Glücks". Werfen wir einen Blick auf ihr Leben und betrachten ihre
               "Ratschläge für ein glückliches Leben". Die sind noch genauso aktuell wie damals.
               Philosophinnen wie Emilie du Chatelet gehören heute zur Philosophiegeschichte und sind
               jetzt Gegenstand der Forschung. Die Geschichte dieser großen Frauen muss wieder ans
               Tageslicht befördert werden.

       

 

            

11.10.23:  Archäologin Dr. Marija Gimbutas (1921-1994)

                   Moderatorin: Henrika Burgener

                        Die international renommierte Wissenschaftlerin wurde in Litauen geboren. In ihrem Elternhaus wurde
                         unter anderem viel Wert auf Geschichte und die Bewahrung der litauischen Volkskunst gelegt. So konnte
                         sie von Jugend an umfassende Kenntnisse in Mythologie und Brauchtum erwerben.
                        Gimbutas studierte neben Archäologie auch Linguistik, baltische Sprachen, Ethnologie und Volkskunde.
                        Diese Fächer erweiterten ihren archäologischen Blickwinkel erheblich. Ihre Ausgrabungen und
                        Entdeckungen zu den neolithischen Kulturen Alt-Europas (6.500-3.500 v.u.Z.) enthüllen Belege für  
                        friedliche
Gesellschaften, die jahrtausendelang ohne Krieg existierten.
                        Ihre Forschungsarbeit beeinflusste besonders die Frauenbewegung und die Sozialtheorien.
  

 

 

22.09.23:  Frau - Leben - Freiheit: Ein Abend mit Sepideh Sadeghi
                   Vortrag und Ausstellung

                   Moderation: Maria Claßen, Referentin: Sepideh Sadeghi

                   Die iranische Künstlerin Sapideh Sadeghi musste ihre Heimat verlassen und kam nach Deutschland.
                   Allein in einer fremden Welt begann sie, wieder zu malen und fand dadurch neuen Lebensmut. In ihrer
                   Malerei spiegeln sich die Erinnerungen an ihre Heimat wieder. Ein zentrales Merkmal ihrer Bilder ist das
                   Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit, in dem sich Hoffnung und Sorgen spiegeln. Die von ihr
                   genutzten Symbole sind in der Geschichte des Iran von besonderer Bedeutung. Die Künstlerin beschrieb
                   Erlebnisse und ihre Entwicklung in Deutschland. Ergänzend zu ihren Bildern gab die Künstlerin,
                   unterstützt von einem Gitarristen, auch einige Kostproben iranischer Musik.

                   Das Publikum im Saal der Evangelischen Gemeinde Dülken erlebte einen sehr bewegenden Abend und
                   spendete der Künstlerin langanhaltenden Applaus.

    
       

 

13.09.23  Vater Rhein und die schöne Frau Ley: Sagen und Mythen zum Rhein

                  Referentin: Johanna Braun-Zakaryan

                  Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehn… Sie auch? Diese Frage stellte die Referentin ihrem
                  Publikum. Sie ergänzte allerdings auch die Sagen und Geschichten von den Rheintöchtern Mosel,
                  Wupper, Maas und anderen. Spannend wurde der Vortrag mit der Frage, wer denn die Mutter sei. Die
                  Zuhörenden tauchten ein in die Vergangenheit, als der Rhein weiblich war und Wasserkönigin genannt
                  wurde. Bei einer imaginären Wanderung entlang des Rheinufers erweckten Mythen und Geschichten
                  auch Frau Ley, freundliche Wasserweiblein und wunderschöne Nixen zum Leben.

 

 

          

      31.08.23

 

     ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG:

      Alltagsdinge erzählen FrauenGeschichten -
      Was können uns eine Sammeltasse oder ein
      Scheibenwischer vom Frauenleben erzählen?
 

      In Anlehnung an das Buch „Die Dinge. Eine Geschichte der Frauen in
      100 Objekten“ von Annabelle Hirsch zeigen wir Gegenstände des
      Alltags aus Politik, Arbeitswelt, Mode, Medizin und Kunst.

 

       Sie zeugen vom Freiheitsdrang und der Rebellion der Frauen oder
       stehen für gesellschaftliche Zwänge und Normen, mit denen Frauen
       kleingehalten wurden. Diese manchmal unspektakulären, manchmal
       bekannten Objekte laden zu einem Gang durch die menschliche
       Geschichte aus weiblicher Sicht ein, der von der Steinzeit bis heute
       reicht. 

      Zur Eröffnung der Ausstellung, die als Kooperation mit der
       Lokalen Agenda Voerde - AG Frauen, sowie den
       Gleichstellungsstellen Voerde und Viersen entstand, kamen
       viele Interessierte in die
Viersener Stadtbibliothek, die die
                                                                     Geschichte hinter den Objekten kennen lernen wollten. Nach

      dem Empfang wurden einige Objekte exemplarisch vorgestellt. EUREGIA bedankt sich
      ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit bei Uta Krüger, der stellvertretenden Leiterin der
      Bibliothek, sowie den Gleichstellungsbeauftragten von Viersen und Voerde, Swantje Day und
      Bettina Loogen.


 

 

12.07.23:  Haarige Zeiten - Haare: mehr als ein Schönheitsideal

                   Referentinnen: Birgit Lienen und Jutta Chrisanth

                   Haare sind ein unglaublich vielseitiges Thema. Haare sind Sinnbild von Schönheit, an ihrer Länge und
                   Farbe scheiden sich die Geister und manchmal können sie sogar Auslöser einer Revolution sein. Diesem
                   Phänomen gingen die Referentinnen in einem kurzweiligen Dialog auf den Grund, nachdenklich, aber
                   auch mit viel Humor.

 

         

 

14.06.23:  Am Anfang die Mütter - Archäologischer Sensationsfund am Bodensee

                   Referentin: Karin Beran, Matriarchale Kulturreferentin

                   Sie sind im wahrsten Sinn des Wortes aufgetaucht aus der Tiefe der Geschichte, aus der Tiefe des
                   Bodensees. Die Rede ist von sieben fast lebensgroßen Frauengestalten, gemalt auf der versunkenen 
                   Hauswand einer neolithischen Pfahlbausiedlung am westlichen See-Ufer. Der Fund der 4000 Jahre alten
                   Wandmalereien ist nicht nur eine einmalige archäologische Sensation, sondern noch viel mehr eine
                   einzigartige Quelle für die bisher unerforschte rituelle und religionsgeschichtliche Dimension des
                   südwestdeutschen Neolithikums.

                   Die urgeschichtliche Wandmalerei ist ein Fries weiblicher Gestalten. Besonders auffallend sind die
                   realistisch modellierten Brüste. Die Frauenoberkörper tragen das Akka-Kreuz und sind über und über
                   mit weissen Punkten verziert. Zwischen den Frauen stehen Ahnen-oder Stammbäume, darunter kleine
                   Gestalten in Adorantenhaltung.

                   Alle diese Motive geben den Hinweis, dass es sich um mütterliche Ahnenreihen und genalogische
                   Zusammenhänge handelt. Haben wir es hier also mit Clanmüttern, Ahnen, Schamaninnen,
                   Matriarchinnen oder göttlich gedachten Urmüttern aus mythischer Vorzeit zu tun?
Diente der Raum, den
                   diese Wand zierte, kultischen praktischen, sozialen, religiösen Zwecken? Handelt es sich um ein
                   Frauenritualhaus, einen Versammlungsort, einen Ahnenschrein, ein Totenhaus oder einen Tempel?

                   Am Anfang die Mütter. Zeigen sich Indizien für eine matriarchale Kultur? Der Fund der Steinzeitfrauen
                   provoziert neue Sichtweisen und Interpretationsansätze der Urgeschichtsforschung.

    
      

 

06.05.23:  Internationaler Welt-Labyrinth-Tag: Die vier Elemente

                   Referentinnen: Jutta Chrisanth, Angela Klein-Kohlhaas, Brigitte Prinzhorn

                   Am ersten Samstag im Mai findet der Welt-Labyrinth-Tag statt. In vielen Ländern treffen sich um 13 Uhr
                   Ortszeit die unterschiedlichsten Gruppen an den Labyrinthen, um zu feiern. Viele Frauengruppen sind
                   darunter. Auch EUREGIA gestaltet seit mehreren Jahren diesen Tag am Labyrinth im Hohen Busch in
                   Viersen mit. In diesem Jahr stand das Fest unter dem Motto "Die vier Elemente". 
                   Jahrtausende lebten die Menschen respektvoll mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft.
                   Auch Hildegard von Bingen baute ihre Lehre auf dieser Erkenntnis auf. Aber nicht nur sie. Bis Ende des
                   18. Jahrhunderts war der Einfluss der vier Elemente gängige wissenschaftliche Meinung. Erst als die
                   moderne Wissenschaft die Welt in immer kleinere Teilchen zerlegte, verloren sie ihre Bedeutung. In der
                   Ökologiebewegung weckten sie erneutes Interesse, da inzwischen durch fachübergreifendes Arbeiten
                   die Erde als komplexes System verstanden wird, in dem die vier Elemente Wetter und Klima
                   beeinflussen. Mit Texten, Tanz und Musik widmete sich die Gruppe dem Thema. Anschließend gab es
                   bei einem gemütlichen Picknick Gelegenheit zu angeregten Gesprächen.

 

 

28.04.23:  Stadtführung vor Ort: Frauen in Kempen

                   Referentin: Angela Klein-Kohlhaas

                   Die Teilnehmerinnen begaben sich auf die Suche nach weiblichen Spuren in der
                   Kempener Geschichte, zum Beispiel zu großen gesellschaftlichen Strömungen, wie die
                   mittelalterliche Beginenbewegung und die Hexenverfolgung.

                   Bildung, Gesundheit und Soziales sind Themen, mit denen sich Frauen neben traditioneller
                   Erwerbstätigkeit befasst haben. Sie arbeiteten meist abseits der großen Politik für das
                   tägliche Leben. Ordensfrauen trieben die Mädchenbildung voran, Frauenvereine widmeten
                   sich der Armenfürsorge und in Kriegszeiten der Pflege verwundeter Soldaten. Seit der
                   Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts 1918 konnten Frauen dann endlich auch
                   politisch mitbestimmen und selber städtische Ämter übernehmen.

 

 

12.04.23:   Wildkräuter im Frühling

                    Referentin: Gabriele Heckmann

                    Bei diesem Lichtbildervortrag werden typische Frühlingspflanzen wie Scharbockskraut, Duftveilchen
                    und Schlüsselblume vorgestellt.
Im Frühling wurden unsere heimischen Wildkräuter in verschiedenen
                    Zubereitungen traditionell für die Entschlackung und Entgiftung genutzt.
Weil sie sehr wirkungsvoll sind,

                    wurden sie sehr hoch geschätzt, was in vielen Geschichten, die im Laufe der Zeit entstanden sind,
                    eindrucksvoll geschildert wird. Auch die Verbundenheit von Mensch, Pflanze und Natur im Jahresverlauf
                    spiegelt sich in der Mythologie unserer Vorfahren. Die Referentin führte in das weite und spannende
                    Gebiet der Pflanzen ein.

 

 

08.02.23:  Unsichtbare Frauen - Warum wir in der Männerwelt ignoriert werden
                   Buchbesprechung

                   Referentin:  Angela Klein-Kohlhaas

                   Unsere Welt ist durch männliches Denken geprägt. So bedeutet der griechische antike Begriff
                   anthropos
„Mensch“, aber zugleich auch „Mann“. Der Mann war also das Maß aller Dinge. Auf Grund
                   dieser Gleichsetzung
galten Frauen schon damals lediglich als Abweichung von der Norm. Dieses
                   Denken hat auch für uns Folgen. Die
britische Feministin Caroline Criado-Perez zeigt in ihrem Buch
                   auf, wie weibliche Bedürfnisse auch heute noch
ignoriert werden. Offensichtlich gibt es eine riesige
                   Datenlücke, denn häufig findet keine getrennte
Datensammlung statt. Diese Unwissenheit kann tödlich
                   enden, wenn zum Beispiel ein Herzinfarkt wegen
geschlechtsspezifischer Symptome nicht erkannt
                   wird oder Frauen ein um 47 % höheres Risiko schwerer
Verletzungen bei Autounfällen haben, weil
                   Dummies bei Crashtests den weiblichen Körperbau nicht
berücksichtigen. Im Alltag findet sich der
                   Mann als Prototyp überall. Nach seinen Maßen werden Gegenstände
gestaltet, von der Zange bis zur
                   Tastatur des Klaviers. Die Auswirkungen auf Frauen durchdringt alle
Lebensbereiche, ob 
                   Steuersystem, Teilzeitarbeit oder Gewaltätigkeiten. Bedürfnisse und auch Kompetenzen der
Hälfte der
                   Bevölkerung dürfen nicht länger ignoriert werden. Fazit der Referentin: Ein sehr lesenswertes Buch!

 

                   

11.01.23:  Schreiben macht glücklich und frei

                  Referentin:     Jutta Chrisanth

                  Die Autorin, Jahrgang 1957, schreibt Krimis und Reiseliteratur, wuchs zwischen Rhein und Maas auf und
                  schreibt seit ihrem 35. Lebensjahr. Angetrieben von nie enden wollender kindlicher Neugier hat sie vor
                  allem auf Reisen Menschen jedweder Colour beim Leben zugeschaut. Beruflich zur Ruhe gekommen
                  veröffentlicht sie nun Lesebücher im Kleinformat und macht so die unzähligen, zumeist kurzen
                  Geschichten, einem breiteren Publikum zugänglich. Mit viel Humor und Selbstironie gewährte sie an
                  einem abwechslungsreichen Abend mit Leseproben Einblicke in das Leben liebenswerter Kauze,
                  mordlüsterner Zeitgenossen und Menschen wie du und ich. Wie sie mit dem Schreiben begonnen hat
                  und welche Höhen und Tiefen die Seele einer Künstlerin umtreiben, erläuterte sie auf amüsante Weise.
                  Auch die Fragen, wie Literatur eigentlich entsteht und was Autorinnen zum Schreiben motiviert wurden
                  unterhaltsam beantwortet.

 

               

14.12.22: Die Symbolik der minoischen Kultur auf Kreta

                  Referentin: Monika Brachmann

                Das minoische Kreta war eine der ersten Hochkulturen Europas und es war eine friedliche
                Gesellschaft, in der Frauen eine bedeutende Rolle spielten. Archäologinnen und
                Archäologen haben wunderschöne Malereien, Schmuck und Keramiken gefunden, aber
                keine Waffen. Das gibt bis heute Rätsel auf. Die Referentin erläuterte Symbole wie
                Bienenkönigin, Doppelaxt und Schlangengöttin und gab einen Einblick in dieses friedliche
                Weltbild. Sie stellte diese Kultur unter matriarchalem Blickwinkel vor, denn mit 
                patriarchalen Vorannahmen lässt sich sich nicht erklären.

 

                

09.11.22:   Agnes von Brakel - Portrait einer Viersenerin

                  Referentin: Maria Claßen
               Mit einer bebilderten Lebensbeschreibung beschrieb die Referentin die Leistungen der
               Agnes von Brakel. Ihre herausragenden Verdienste zur Versorgung der Viersener
               Bevölkerung während der Hungerjahre beider Weltkriege sind eine dauerhafte, würdigende
               Erinnerung wert.

             

               

14.09.22:   Die Entstehung des Patriarchats

                  Referentin: Johanna Braun-Zakaryan

                  Vorgestellt wurde die Arbeit der Matriarchatsforscherin Dr. Heide Göttner-Abendroth, die sich seit
                  Jahrzehnten mit der Frage befasst, wie es zur Verdrängung der frühen, egalitären Kulturen kommen
                  konnte. Dabei stützt sie sich auf grundlegendes Wissen der Archäologie. Unabdingbar sind jedoch
                  auch Erkenntnisse aus der interdisziplinären Forschung. V
ielfältige Ursachen sind für die Entstehung
                  von Herrschaft verantwortlich, deren Folgen wiederum zu Ursachen weiterer Entwicklungen wurden.
                  Klimaveränderungen, Wanderbewegungen, Sesshaftigkeit, Viehzucht und Besitz sind nur einige
                  Schlagworte aus dieser langen Kette, die über einen langen Zeitraum zur Ausbildung von Hierarchien in
                  verschiedenen Regionen der Erde geführt haben.

               

29.07.22:   Sprichwörter, Märchen und Lieder aus der Textilgeschichte

                  Referentinnen: Birgit Lienen und Maria Claßen

                  An einem Abend der besonderen Art wurden wir auf humorvolle und unterhaltsame Weise zurück
                  versetzt in die Zeit der Textilmanufakturen am Niederrhein. Redewendungen und Sprichwörter aus der
                  Flachsverarbeitung, dem Spinnen, Weben und Färben, sind uns zum großen Teil noch heute geläufig.
                  Wann und wie sie entstanden, welche Lieder bei der Arbeit gesungen wurden und in welche Märchen 
                  diese wichtigen Arbeiten Eingang fanden, erfuhren die Teilnehmenden in einer kurzweiligen
                  Präsentation. Ergänzt wurden die Ausführungen durch Lieder zum Mitsingen und das Schnurren eines
                  Spinnrads vom Börholzer Määhwerk.
                


13.07.22:  Auf den Spuren der Rheinischen Matronen 

                   Referentin: Johanna Braun-Zakaryan

                   In einer kommunikativen Runde stellte die Referentin Fragen und Thesen in den Raum, die von den
                   Teilnehmerinnen beantwortet und diskutiert wurden. So spürten wir den Quellen der Matronen nach
                   und warum sie ausgerechnet durch die Römer als Weihesteine bis in unsere Zeit überdauerten. Eine
                   große Zahl von Funden weist auf die Beliebtheit der Matronen hin, manche werden in der Inschrift
                   sogar ausdrücklich dea - Göttin genannt. Mit der Zerstörung ihrer Heiligtümer wurde der alte Glaube
                   im 4. Jahrhundert durch das Christentum verdrängt.

 

 

11.05.22:  Wie geht eigentlich Heilung?

                 Referentin: Amati Holle

                 So simpel die Frage scheint, so tiefgründig sind die Hintergründe. Die Referentin erklärte sehr
                 interessante, wie Heilung möglich wird und
welchen Weg sie nimmt. Ein neues Verständnis für
                 Krankheiten kann helfen, wieder mit
uns selbst in Einklang zu kommen.

 

 

07.05.22:  Internationaler Weltlabyrinth-Tag am Viersener Labyrinth

               2022 trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Diskutieren, Meditieren, Tanzen, Singen und
              zum gemütlichen Austausch am Labyrinth. Nach Gedanken zum Thema "Wege gehen", zu
              dem auch ein Gedicht von Rose Ausländer gehörte, wanderten wir mit musikalischer
              Untermalung und Gesang zur Mitte des Labyrinths. E
in Picknick bildete den gemütlichen
              Abschluss des Treffens.
     

         

13.04.22:  Erinnerungen an Marie-Luise Morawietz

              Referentin: Angela Klein-Kohlhaas

                 Die 1932 in Neustadt a.d. Weinstraße geborene Marie-Luise Morawietz war eine erfolgreiche
                 Kommunal- und Landespolitikerin der SPD. Erst 1972 entschied sich die Industriekauffrau für die
                 Politik, wirkte dann aber lange Jahre im Viersener Stadtrat, im Viersener Kreistag und zehn Jahre im
                 Landtag von NRW. 
Besonders lagen ihr soziale und Frauenthemen am Herzen. So leitete lange den
                 Arbeitskreis Sozialdemokratischer Frauen und war im Landtag Vorsitzende des Ausschusses
                 für Frauenpolitik. Die kompetente und beliebte Politikerin verstarb 2014.

          

 

10.03.22:   Frauenfilmabend des Viersener Frauenforums zum Internationalen Frauentag:

                 WOMAN

             Das weltweite Projekt "WOMAN" bietet zweitausend Frauen aus fünfzig Ländern eine
             Stimme. Das Ergebnis ist ein intimes Porträt derjenigen, die die Hälfte der Menschheit
             ausmachen. All die Ungerechtigkeiten, denen Frauen auf der ganzen Welt ausgesetzt
             sind, werden ans Licht gebracht. Neben den Frauen, die zu verschiedenen Themen zu
             Wort kommen, werden zahlreiche wortlos in Filmsequenzen gezeigt. Überraschend
             wohltuend ist die Herangehensweise, keine Kommentare zu unterlegen. Die Frauen
             wirken für sich selbst. Was "WOMAN" am meisten unterstreicht, ist die ungemeine  
             Stärke der Frauen.
             Diese Stärke und ihre Fähigkeit, die Welt trotz aller Hindernisse und vieler
             Ungerechtigkeiten zum Besseren zu verändern, berührt, inspiriert und macht Mut.

             Fazit: Unbedingt sehenswert!

 

 

09.03.22:  Die irische Brigid als St. Brigida an Rhein und Maas

               Referentin: Barbara Brosch

               Die keltische Göttin Brigid wird in Irland als Landes-Heilige verehrt. Hierzulande wird sie als Brigida
               oder Brigitta vor allem im Rheinland und der Eifel, aber auch in Belgien und den Niederlanden als 

               Schutzmatrone für das Vieh um Hilfe gebeten. Meistens wird sie mit einer Kuh dargestellt, aber auch
               mit anderen (Nutz-)Tieren wie dem Federvieh. Die Referentin stellte an Hand zahlreicher Kirchen die
               überraschend weite Verbreitung dieser starken Frauenfigur vor, die nicht mit der Heiligen Brigitta von
               Schweden zu verwechseln ist. Am Schluss des Reiseberichts wurde die Frage diskutiert, ob Brigida
               uns in Zeiten der Massentierhaltung einen Weg aufzeigen kann.

  

 

09.02.22:  Fatima al-Fihri (800-880) - Gründerin der ältesten Universität der Welt in Fes
                Referentin: Birgit Lienen

                Als der wohlhabende Muhammed al-Fihri verstarb, hinterließ er seinen beiden gut-gebildeten
                Töchtern Fatima und Mariam ein beträchtliches Vermögen. Die Schwestern setzten ihr ganzes
                Erbe für uneigennützige Zwecke ein. Fatima errichtete im Jahre 859 die „al-Qarawiyin-Moschee“
                mit einer angrenzenden Universität (Madrasa).
                Ihre wissenschaftlichen Arbeiten hatten zum einen den Zweck, verschiedene Meinungen zu
                vereinen und zum anderen eine Brücke zwischen der muslimischen und der christlichen Welt zu
                schaffen. Der wissenschaftliche und kulturelle Dialog ermöglichte europäischen Gelehrten ein
                Studium an der al-Qarawiyîn Universität, die anschließend das erlernte Wissen nach Europa trugen.
                Sie interessierten sich im Besonderen für die Lehre der Logik, der Medizin und der Astronomie.
                Auch Gerbert d’Aurillac, später bekannt als Papst Silvester II. (946-1003 n. Chr.), studierte in Fes.
                Al-Qarawiyîn war auch die erste Universität, die akademische Grade verlieh. Bis heute
                bietet die marokkanische Institution sowohl Bachelor- und Master- Studiengänge, als auch
                Promotionsmöglichkeit an.

12.01.22:  Heide Göttner-Abendroth und die moderne Matriarchatsforschung
                Referentin: Henrika Burgener

                Heide Göttner-Abendroth, geboren 1941, promovierte in den 70er Jahren in Philosophie und
                Wissenschaftstheorie an der Uni München und lehrte dort 10 Jahre lang. 1976 wurde sie
                Mitbegründerin der Frauenforschung. Die Pionierinnen der frauenhistorischen Forschung wurden
                jedoch von der patriarchalen akademischen Elite ausgebremst, die Frauenforschung als unseriös
                und unwissenschaftlich ablehnte.

                Heide Göttner-Abendroth ließ sich jedoch nicht beirren und forschte weiter zu diesem Thema. Sie
                verließ die Uni München und gründete 1986 in Bayern die private Bildungsstätte „Internationale
                Akademie für Moderne Matriarchatsforschung und Matriarchale Spiritualität – HAGIA“. Sie war
                Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten (Bremen, Hamburg, Kassel), Gastprofessorin in
                Montréal (Kanada 1980) und in Innsbruck (Österreich 1992).

                Beeindruckend ist ihr Erfolg als internationale Netzwerkerin. 2003 organisierte und leitete sie den
                ersten Weltkongress für Matriarchatsforschung in Luxemburg, 2005 den zweiten in San Marcos
                (Texas) und 2011 auch den dritten in St. Gallen (Schweiz). Dazu trafen sich Forscherinnen und
                viele Menschen aus noch vorhandenen matriarchalen Gesellschaften weltweit.

                2012 erhielt die Wissenschaftlerin den „Saga Award“ der Association of Women & Mythology in
                Kalifornien. Bis heute leitet sie die Akademie HAGIA und organisiert internationale Kongresse.

 

 

08.12.21:  Faszination in Ton - Julitta Franke

                Referentin: Angela Klein-Kohlhaas

              Die 1933 in Bonn geborene Künstlerin fand an einer Brüsseler Akademie zu ihrem
                Lebensthema: Skulpturen aus Keramik. Nach ihrer Rückkehr Ende der 70er Jahre forschte sie
                nach einem weiblichen Gottesbild und brannte ihre Vorstellungen in Ton. Um ihren Ideen noch
                besser Ausdruck verleihen zu können, entwickelte sie verschiedene Techniken für die
                Herstellung von Großskulpturen.
                Zu ihren bevorzugten Themen gehören die im Rheinland verbreiteten Matronen. Sie
                beschäftigte sich aber auch mit der griechischen Artemis und mit orientalischen Göttinnen.
                Höhepunkt dieser Entwicklung sind ihre Skulpturen der Sophia, der Weisheit. Im ehemaligen
                Kloster Malgarten bei Bramsche wurde 2019 in einer Museumsscheune der "Raum für Sophia"
                mit ihren beeindruckenden Werken eingeweiht.
                Eine Kurzbiografie findet sich in unserer Rubrik "Frauen-Biografien".

 

      

 

3. Platz beim Heimatpreis Viersen 2021

 

Erstmalig hat das Land NRW unter dem Motto "Wir fördern, was Menschen verbindet" den Kommunen die Auslobung eines Heimatpreises ermöglicht.

Mit unserer neuen Broschüre "Auf den Spuren bemerkenswerter Frauen - Viersen" hat uns die Jury nun den 3. Platz zugesprochen.

 

Die Preisverleihung fand am 30. November im Ernst-Klusen-Saal der Festhalle statt. Bürgermeisterin Sabine Anemüller (Mitte) überreichte den Preis samt Urkunde und Blumenstrauß an unseren Vorstand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Vorstand nach der Preisverleihung.

 

 

 

 

 

Mi, 17.11. - Do, 25.11.21:

 

        NO to VIOLENCE - Seelenlandschaften

 

 

 

Aussstellung von Hanne Tesche
Rathausfoyer Kempen, Buttermarkt 1

 

 

Die Bilder wurden am 25.11.2021 versteigert. Der Erlös fließt an das Frauenhaus Viersen und amnesty international.

 

 

 

 

10.11.21:  Diskussionsabend:
                   Systemrelevanz der Frauen erkannt - Konsequenzen?

         Moderatorinnen: Johanna Braun-Zarkaryan, Dr. Henrika Burgener,
         Bettina Gläser-Kurth, Angela Klein-Kohlhaas, Birgit Lienen

         "Die Zukunft ist das Resultat dessen, was wir jetzt tun", sagt die Ökonomin Maja Göpel.
         Wir Frauen erfahren in den Zeiten von Corona, was alles in unserer

         Gesellschaft nicht stimmt. Wir erledigen unsere bezahlte Arbeit zu Hause. Wir stellen
         die Pflege in Krankenhäusern und Pflegeheimen sicher und leisten auch noch
         unbezahlte Arbeit, zum Beispiel die Versorgung der Kinder.
         Die aus unseren Erfahrungen entstandenen Wünsche und Forderungen haben wir
         diskutiert und gesammelt. Die Ergebnisse des Abends werden zeitnah an die
         Lokalpolitik und verantwortlichen Stellen übergeben.

 

 

13.10.21:  Weisheit-Sophia als die weibliche Seite Gottes

             Referentin: Friederike Bleul-Neubert, Referentin für feministische Theologie

             Im hellenistischen Judentum tauchen die alten orientalischen Göttinnen als Chokma-Sophia-
                Weisheit wieder auf und finden Eingang in biblische Texte. Sie zeugen von einem
                Gottesverständnis mit ausgeprägt weiblichen Zügen. In diesem Vortrag gehe ich diesen Spuren
                nach und zeige darüber hinaus die Einflüsse der Weisheitstheologie auf die christlichen
                mittelalterlichen Vorstellungen, wie zum Beispiel die der Hildegard von Bingen.

 

 

8.9.21:  Prof. Dr. Annette Kuhn: Frauengeschichte in der Spirale der Zeit

             Moderatorin: Angela Klein-Kohlhaas, Gast: Julietta Breuer

       Annette Kuhn hat mit ihren Forschungen großen Anteil an der Frauengeschichte. Als
       Professorin der Universität Bonn eröffnete sie ihren Studentinnen seit den 80er
       Jahren einen konsequent neuen Blick auf die Geschichte. Die "Chronik der Frauen" ist
       auch heute noch ein wichtiges Nachschlagewerk. Mit ihrer "Historia - Frauengeschichte
       in der Spirale der Zeit" schlägt sie einen spannenden Bogen von den matriarchalen
       Kulturen bis in die Gegenwart. Ihr Lebenswerk ist das Museum "Haus der
       Frauengeschichte" in Bonn, das von einer Stiftung geführt wird.
       Wir stellen diese engagierte und begeisternde Historikerin, die Ehrenmitglied unseres
       Vereins war, und ihr Werk vor. Julietta Breuer, eine ihrer ehemaligen Studentinnen und
       heute Lehrerin an einer Schule in Nettetal, berichtet außerdem ganz persönlich über
       ihre Erfahrungen mit dieser außergewöhnlichen Frau.

                    

11.8.21:  Kämpferinnen für Frauenrechte: Maria Mies und Lie Selter

            Referentinnen: Henrika Burgener, Bettina Gläser-Kurth

            Vorgestellt wurden zwei Frauen mit besonderer Bedeutung für die zweite Frauenbewegung:
 

               Maria Mies (*1931), emeritierte Soziologie-Professorin der Fachhochschule Köln. In den 70er

               Jahren war sie eine der Mitbegründerinnen des ersten Frauenhauses der BRD in Köln.
               Zusammen mit ihren Studentinnen hielten sie mit klug durchdachten Aktivitäten die Stadtpolitiker
               in Atem. In der Ökologie-
               bewegung entstanden viele Veröffentlichungen zum Thema Ökofeminismus und Subsistenz-
               wirtschaft. Aktiv ist sie auch in der Friedens- und in der Antiglobalisierungsbewegung.

             Lie Selter wurde 1982 in Köln erste Gleichstellungsbeauftragte der damaligen BRD. Geprägt
               wurde sie als Studentin durch die Vorlesungen von Maria Mies. Bereits 1976 gehörte sie zu den
               Gründungsmitgliedern von „Frauen helfen Frauen“, einem Kölner Verein, der zwei autonome
               Frauenhäuser betreibt.  18 Jahre lang setzte sie sich als Gleichstellungsbeauftragte mit
               bundesweit gehörter und prägender Stimme für die Belange von Frauen ein. 1999 aus rein
               politischen Gründen ihres Amtes enthoben, übernahm sie das Bürgeramt in Kalk. Bis zu ihrem
               Ruhestand 2015 folgten weitere wichtige berufliche Stationen.

                    

 

Von November 2020 bis März 2021 fanden wegen der Corona-Pandemie

keine Veranstaltungen statt

 

 

 14.10.20:     Else Lasker-Schüler: Dichterin und Künstlerin der Moderne
                  Referentinnen
: Maria Claßen und Angelika Kamper

           Neben herausragender Dichtung gibt es von Else Lasker-Schüler (1869 - 1945)
            ein ebenso faszinierendes bildnerisches Werk, das teilweise jüdisch-orientalisch
            inspiriert war. Die Referentinnen beleuchteten das Leben und gaben Kostproben
            aus dem Werk der Elberfelder Künstlerin, die in Berlin Kontakte zu vielen
            berühmten KünsterInnen und SchriftstellerInnen pflegte. 1932 noch mit dem
            wichtigen Kleist-Preis für Literatur ausgezeichnet, floh die Jüden nach der
            nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 in die Schweiz. Von dort reiste sie
            mehrfach nach Palästina, wo sie 1945 in Jerusalem starb.

                

 9.9.20:         Mathilde von Mevissen und die Mädchenbildung
                 Referentin
: Angela Klein-Kohlhaas

                Die Tochter des Dülkener Industriellen Gustav von Mevissen wuchs in einer
                 gebildeten, aber strengen Familie auf. Als unverheiratete Erwachsene blieb
                 sie in der Familie, durfte aber nicht allein ausgehen und konnte die große
                 Bibliothek ihres Vaters nur heimlich betreten. Erst im fortgeschrittenen Alter
                 entdeckte sie die Frauenbewegung für sich. Sie gründete den "Verein
                 Mädchengymnasium Köln" mit, der 1903 die erste Schule mit Abitur für
                 Mädchen in Preußen eröffnete. Danach kämpfte sie für das Frauenstudium und
                 förderte regelmäßig Studentinnen. Als eine von 18 herausragenden
                 Kölnerinnen ist sie am Turm des Rathauses zu sehen.

                

 

Von April bis August 2020 fanden wegen der Corona-Pandemie

keine Veranstaltungen statt          

 

 

 11.3.20:         Die Macht der Großmutter - EMERENTIA und ANNA um 1500
                 Referentin
: Barbara Brosch

                 Die Spurensuche in der mütterlichen Linie Jesu führt von Maria zu ihrer Mutter  

                 ANNA (die Ahnfrau) und ihrer Großmutter EMERENTIA (die Ehrwürdige), die zur
                 Stammutter der „Heiligen Sippe“ wurde. Die Männer dieser Großfamilie spielen nur
                 am Rand eine Rolle, die Frauen dagegen stehen im Mittelpunkt. Um 1500 fand die
                 Verehrung der Anna ihren Höhepunkt, viele Altäre zeigen Szenen aus ihrem Leben.
                 Das städtische Bürgertum suchte seine Vorbilder nicht in asketischen Eremiten,
                 sondern in Frauen, die ihre Familie um sich herum organisierten. So entstanden als
                 kunsthistorisch eigenständite Motive die Skulpturen der Anna Selbdritt (Anna,
                 Maria und Jesus) sowie der Emerentia Selbviert (Emerentia, Anna, Maria und
                 Jesus), bei denen die Genannte als verantwortungsvoll mitten im Leben stehende
                 Hauptperson dargestellt wurde. Die Referentin schlug einen spannenden Bogen
                 von der mittelalterlichen Kunst über die antiken Quellen bis zur frühzeitlichen 
                 "Großen Mutter".

 

 

 12.2.20:         Die Amazonen - Verteidigerinnen einer friedlichen Gesellschaft
                 Referentin
: Johanna Braun-Zakaryan,

                 Die Referentin beschäftigte sich mit der Frage, welche Art von Gesellschaft diese
                 Frauen auch mit Waffengewalt gegen patriarchale Krieger verteidigten. Neuere
                 Forschungen und archäologische Spuren lassen Rückschlüsse auf ihr Leben zu
                 und sichern ihnen einen gebührenden Platz in der Geschichte - anders als in
                 manchen phantasierten Erzählungen.

 

 

 8.1.20:         "Die Welt der Minangkabau" -
                      Dokumentarfilm (92 min) von U. Madeisky, D. Margotsdotter, Y. Susanti, D 2019
                 Moderation
: Johanna Braun-Zakaryan,

                 „Das Adat verwittert nicht im Regen und bekommt im Sonnenschein keine Risse“. Der Film 

                     beschreibt, wie das Volk der Minang bis heute ihr Adat, eine Jahrtausende alte Sozial-

                     verfassung, bewahrt haben. Mit fast 6 Millionen Menschen bilden sie heute die größte
                     matriarchale Gesellschaft der Welt. Haus, Hof und Land liegen in den Händen von Frauen.
                     Eine junge Frau, Yelfia Susanti, erzählt aus ihrem Alltag und ihrem Bestreben, für Ausgleich 
                     und ein gutes Leben für alle zu sorgen. Eindrucksvoll werden die Vorbereitungen zu einer
                     Hochzeit und später auch das große Fest selber in Szene gesetzt.

 

 

11.12.19:   Eine spirituelle Irlandreise auf den Spuren von Brigid
                   Reisevortrag

                   Referentin: Johanna Braun-Zakaryan           

            Die Landespatronin Irlands ist nach Jahrtausenden immer noch eine
            Frauengestalt mit sehr viel Ausstrahlung, eingebettet in eine lebendige Kultur. 
            Die Referentin berichtete beeindruckt, wie rege die vielen heiligen Quellen und
            Kraftorte von der Bevölkerung frequentiert werden. Dabei ist es unerheblich, ob
            Brigid nun als Göttin oder Heilige verehrt wird.
Wichtig sind ihre Attribute als
            Licht- und Friedensbringerin, Brückenfrau und Beschützerin der Erde, die
            Mitgefühl, Gastfreundschaft und mehr verkörpert. Die christliche Brigid wird im
            4. Jahrhundert verortet, ist aber als historische Person nicht gesichert. Ihre
            mythischen Spuren verweisen jedoch weit vor diese Zeit.

 

                           

13.11.19:   Frauenrechte sind Menschenrechte

                       Referentin: Angela Klein-Kohlhaas, Kunsthistorikerin

                  2019 gibt nicht nur wegen der ersten Wahl mit Frauenbeteiligung vor 100 Jahren
                  Grund
zum Feiern: Vor 70 Jahren verabschiedeten die Vereinten Nationen die
                  Charta der
Menschenrechte und in Deutschland trat das Grundgesetz in Kraft.
                  Beide Ereignisse waren
Meilensteine im Kampf um Frauenrechte und es wurde
                  Einiges erreicht. Allerdings geht es
bis heute nicht nur um Gleichberechtigung. In
                  vielen Ländern ist der Schutz von Mädchen
und Frauen nicht selbstverständlich.
                  Organisationen wie Terre des femmes und medica
mondiale setzen sich weltweit
                  dafür ein, die Lage von Frauen zu verbessern. Die Referentin stellte eindrücklich
                  klar,
nicht die Augen davor zu verschließen, dass viele Frauen unsere Solidarität
                  und Hilfe
brauchen.

 

                           

8.11.19:   Literarisch-musikalisch-künstlerischer Salon:
                    Constance de Salm - Eine Fürstin zwischen Paris und dem Rheinland

                     Referentinnen:   Maria Claßen, Angelika Kamper, Germanistinnen
                 Kunst:               Beate Buttler, Monika Enders, Renate Ulber
                 Musik:               Rudolf Rijken

                 Constance de Salm (1767-1845), in Nantes geboren, war eine der erfolgreichsten
                 französischen Schriftstellerinnen. Nach der Heirat mit dem Fürsten zu Salm-
                 Reifferscheidt-Dyck verbrachte sie die Sommermonate auf Schloss Dyck in Jüchen                  und die übrige Zeit in Paris, wo sie einen einflussreichen Salon unterhielt. Aus der
                 Zeit in Dyck
sind über 7.000 Briefe der Fürstin erhalten, die einen Einblick in ihr
                 bewegtes Leben
geben. Die Referentinnen lasen aus ihrem Werk, die
                 Künstlerinnen stellten eigens für diesen Abend entstandene Gemälde aus dem
                 Englischen Schlosspark Dyck vor und wurden am Piano begleitet - das Publikum
                 erlebte eine vielseitige Reise in die Vergangenheit.

                           

11.9.19:   "Ich bin schick und du musst schuften" - Kampagne "Saubere Kleidung"

                     Referentin: Christiane Schnura, Koordinatorin der Kampagne "Saubere Kleidung"
                 Die Referentin aus der Wuppertaler Zentrale der Kampagne "Saubere Kleidung"
                 stellte die grundsätzliche Frage, wo unsere Kleidung eigentlich herkommt.
                 Wer macht sie Kleidung und unter welchen
Bedingungen? Niedrige Löhne, lange
                 Arbeitszeiten und mangelnde Arbeitsrechte treffen fast ausschließlich Frauen, die
                 in Entwicklungsländern für unsere Mode ausgebeutet werden. Noch immer stehlen
                 sich Auftraggeber aus der Verantwortung für diese Zustände, indem sie
                 Produktionsschritte an Subunternehmen abgeben. Inzwischen kämpfen jedoch
                 auch immer mehr Frauen vor Ort für grundlegende Verbesserungen. Es wurde
                 deutlich, welche Verantwortung wir als Konsumentinnen für die Frauen haben, die
                 unsere Kleidung herstellen. Am Ende des Vortrags wurde diskutiert, was wir selber
                 tun können und welche Alternativen es für den eigenen Konsum gibt.  

 

                      

11.9.19:   Ruth Bader Ginsburg *1933

                 Biografische Dokumentation, Moderation: Dr. Henrika Burgener

                 Ruth Bader Ginsburg hat die Welt für Frauen verändert. Die 86-jährige Richterin
                 stellt ihr Lebenswerk in
den Dienst der Gleichberechtigung und derjenigen, die
                 bereit sind, dafür zu kämpfen. In
den 70er Jahren erkämpfte sie bahnbrechende
                 Gerichtsurteile zur Gleichstellung der
Geschlechter. 1993 wurde sie als zweite Frau
                 an den Supreme Court der USA berufen. Mit
brillantem Verstand und Leidenschaft
                 bleibt sie gerade jetzt eine unverzichtbare
Inspiration für die politische Kultur der
                 USA und der Welt. Studentinnen und Studenten in Amerika feiern "RBG" geradezu
                 wie einen Popstar. Die eindrückliche Doku stellt diese großartige Persönlichkeit
                 vor. 
                    

25.8.19:   "Mythos neue Frau - Mode zwischen Kaiserreich, Weltkrieg und Republik"
                 Ausstellungsbesuch Tuchfabrik Müller, Textilmuseum Euskirchen

 

                    Zum Jubiläum "100 Jahre Bauhaus" zeigte die Ausstellung in der Tuchfabrik Müller Mode
                     zwischen 1900 und 1930. In einer Zeit großer gesellschaftlicher Umbrüche musste sich
                     die Kleidung an veränderte Lebensumstände anpassen. Für die Mobiliät mit Fahrrad und
                     Straßenbahn, neue Arbeitsplätze in Telefonzentrale oder Büro und für den Sport
                     brauchten Frauen funktionale, moderne Kleidung. Korsetts und lange Röcke
                     verschwanden und die Frauen erlebten ganz ungewohnte Freiheiten. Wir haben diese
                     spannende Ausstellung und eine excellente Führung
mit viel Begeisterungbesucht.

 

                   

14.8.19:    Kleidung und Mode im Wandel der Zeit

                    Moderatorin: Maria Claßen

                  Die Geschichte der Kleidung und Mode ist äußerst facettenreich, wobei Zeitgeist,

                      gesellschaftliche Zustände, Materialien und Techniken das Aussehen von Kleidungsstücken
                      bestimmen. Es wurde ein Überblick der Modegeschichte gegeben, wobei die Mode in
                      kultureller Bedeutung und als Ausdruck der Persönlichkeit dargestellt wird
.

 

12.6.19:    Marina Hammes im Gespräch 

                 Moderatorin: Dr. Henrika Burgener

                 Die erste Bürgermeisterin der Stadt Viersen und die erste Frau, die mit dem
                 Ehrenring der Stadt Viersen ausgezeichnet wurde, erzählte aus ihrem äußerst
                 erfolgreichen politischen und privaten Leben. Für ihr ehrenamtliches Engagement
                 wurde ihr 2008 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Auch ohne selber unter
                 frauendiskriminierenden Hindernissen gelitten zu haben, brauchte auch sie Kraft
                 und Energie und Durchhaltevermögen, um konsequent ihre Ziele zu verwirklichen.

 

8.5.19:     Simone de Beauvoir

                Referentin: Christa Heyer

                    Vor 70 Jahren erschien Simone de Beauvoirs Buch "Das andere Geschlecht", das noch heute
                    als Meilenstein der zweiten Frauenbewegung gilt. Ihr Schaffen spann sich zwischen Philosophie
                    und Politik, Reisereportagen verschiedener Weltgegenden, dem Engagement gegen die Kriege
                    in Algerien und Vietnam bis hin zum Vorsitz der französischen Liga der Frauenrechte.

 

4.5.19:     Internationaler Welt-Labyrinth-Tag
                Moderatorinnen: Dr. Henrika Burgener, Angela Klein-Kohlhaas

                Das Thema des Tages lautete "Perspektivwechsel – Ein neuer Blick auf unsere

                Umwelt". Was ändert sich, wenn sich die Menschen den Gegensatz Mensch-Natur                   aufheben und sich stattdessen nicht nur als Teil der Natur, sondern als "Welt"
                selbst begreifen? Die Thesen von Andreas Weber aus seinem Buch "Sein und
                Teilen" wurden diskutiert. Trotz stürmischen Wetters ein spannender Mittag.

 

10.4.19:     Helene Stöcker (1869 – 1943) -

                 Frauenrechtlerin, Sexualreformerin, Publizistin, Pazifistin

                 Referentinnen: Dr. Henrika Burgener, Vera Ruhrus

                 In ihrer Geburtsstadt Wuppertal wurde 1992 das Übernachtungshaus für 
                 obdachlose Frauen eingeweiht und trägt den Namen Helene Stöcker. Es erinnert
                 an eine Mitbürgerin, die 1905 den „Bund für Mutterschutz und Sexualreform“
                 gründete und damit ebenfalls sozial schwachen ledigen Müttern und ihren Kindern
                 half. Sie zählt zu den aus heutiger Sicht unvorstellbar aktiven Frauenrechtlerinnen
                 um 1900. So war sie auch Mitbegründerin des Verbands für Frauenstimmrecht und
                 vieles mehr.

 

13.3.19:      Frauen und Mobilität

                 Referentin: Claudia Thivissen

                 Für Frauen war es, anders als für Männer, nie selbstverständlich, mobil zu sein.
                 Gefahren und Vorurteile begleiteten Frauen auf ihren Wegen außerhalb des
                 Hauses. Wie kamen Frauen früher von einem Ort zum anderen? Die historisch
                 eher ungewöhliche Betrachtung führt in die Gegenwart und zu der Frage, auf
                 welche Weise Frauen heute mobil sind? Gemeinsam dachte das Publikum darüber
                  nach, was geschehen muss, damit Frauen in Zukunft möglichst klimafreundlich,
                 bequem und sicher unterwegs sein können?

 

13.2.19:      Die Kölsche Göttin und ihr Karnelval

                 Referentin:  Vera Zingsem

                 Der Kölner Karneval als kosmopolitisches Ereignis, in dem Traditionen der ganzen
                 Welt Platz finden! Die Ursprünge lassen sich in die vorchristliche Römerzeit und ins
                 alte Ägypten zurückverfolgen. „Karneval“, auf „carnavalis“ zurückgeführt,
                 edeutet „Wagenschiff“ – ein Schiff, das über Land gezogen werden konnte. Darauf
                 fuhren Göttinnen wie Isis, Venus und Holle mit, ebenso Bacchus und Mars. Sie
                 brachten Wein, Liebe, Musik und Tanz, aber erinnerten auch an Trauer, Leid und
                 Tod. Die fünfte Jahreszeit aus einem überraschenden, inspirierenden Blickwinkel.

 

9.1.19:        Vorstellung der neuen EUREGIA-Broschüre und Vortrag:

                    Vor 100 Jahren - Die erste Wahl für Frauen in Deutschland

                 Referentin: Angela Klein-Kohlhaas

                 Kurz vor dem Jubiläum der ersten Wahl mit Frauenbeteiligung stellte EUREGIA die neue
                     Broschüre "100 Jahre Frauenwahlrecht 1918 – 2018" vor. Gemeinsam mit anderen
                     Geschichtsvereinen entstanden spannende Texte zum politischen Engagement von Frauen auf
                     lokaler Ebene. Es folgt ein Vortrag über den Kampf um das Stimmrecht und die Ereignisse der
                     letzten hundert Jahre. Die erste Frauenbewegung machte einen wichtigen Schritt vorwärts, es
                     sollten aber noch viele folgen. Schließlich folgte eine Diskussion, wo die Frauenbewegung
                     heute steht.

 

12.12.18:    Die Heilige Irmgard von Süchteln

     Referentinnen:  Johanna Braun-Zakaryan, Friederike Bleul-Neubert, Vera Ruhrus

      Irmgards Vita hat viele Aspekte, sie ist neben Thomas von Kempen die "prominente" Heilige

       unserer Region. Die Biografie der historischen Irmgard von Süchteln ist schwer zu

       rekonstruieren, wahrscheinlich verschmolzen in ihr drei unterschiedliche Personen.

       Unübersehbar sind die matriarchalen Anteile der lokalen Irmgard-Verehrung, zum Beispiel der

       Fruchtbarkeits- und Brunnenzauber sowie der Irmgardis-Pfad. Die Heilige auf ihrem Berg

       wurde auch unter dem Aspekt der Eremitin und dem Archetyp der "Alten im Walde"

       betrachtet. Abgerundet wurde der Abend mit einer offenen Erzählrunde. Sehr engagiert

       berichteten Frauen, wie sie die Irmgardis-Verehrung in ihrer Kindheit und Jugend erlebten

       und was noch heute nachwirkt.

 

14.11.18:    Rose Ausländer: "Der Traum lebt mein Leben zu Ende"

     Referentin:   Maria Claßen, Germanistin

     So heißt das letzte Gedicht von Rose Ausländer, die am 11. Mai 1901 in Czernowitz geboren

      wurde. Sie gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichterinnen des 20. Jahr-

      hunderts. Als Jüdin ertrug sie ein schweres Schicksal, dessen Erfahrungen sie in ihre Lyrik

      einbrachte. In einer Performance mit Musik und Malerei wurde Leben und Werk der

      Dichterin dargestellt, die ihre letzten zwanzig Lebensjahre in Düsseldorf verbrachte und dort

      am 3. Januar 1988 starb.

  

10.10.18:    Die Entstehung des Patriarchats

     Referentin:   Johanna Braun-Zakaryan, Matriarchatsreferentin

      Gemessen an der Menschheitsgeschichte ist dieses Gesellschaftssystem relativ jung. Seine

      allmähliche Ausbreitung begann von circa 6.000 Jahren. Welche soziale Strukturen existierten

      davor und warum sind sie verdrängt worden? Die Sicht auf unsere Frühgeschichte vermittelt

      uns ein egalitäres, konsensorientiertes und ökonomisches Sozialgefüge. Zur langsamen, aber

      tiefgreifenden und bis heute wirksamen Veränderung der Geschlechterbeziehungen erläuterte

      die Referentin die Thesen der Matriarchatsforscherin Göttner-Abendroth über den damaligen

      Klimawandel und die daraus folgende Wanderungsbewegung und Auflösung der sozialen

      Strukturen.

 

12.9.18:     Maria Magdalena - Apostelin der Apostel

Referentin:   Claudia Thivessen, Gemeindereferentin

Maria von Magdala, von Papst Franziskus erst kürzlich zur "Apostelin der Apostel" erhoben, spielt vor allem im Johannesevangelium eine wichtige Rolle. Der Vortrag ging der Frage nach, wer sie war - und wer nicht, mit welchen anderen biblischen Frauen sie immer wieder verwechselt wurde und welches Bild von ihr jahrhundertelang in der kirchelichen Tradition dominierte. Am Schluss wurde diskutiert, was hat uns diese besondere Jüngerin Jesu heute noch zu sagen hat.

 

11.7.18:     Premiere in Waldniel: Wie Frauen den Marathon eroberten

     Referentin:   Maria Claßen, Germanistin

      1967 startete die Amerikanerin Kathrine Switzer im Boston-Marathon. Verbotenerweise,

      denn an den Langstreckenläufen durften nur Männer teilnehmen. Engagiert kämpfte sie

      jedoch für den Frauen-Marathon. Der erste fand 1973 statt - in Waldniel! Sechs Jahre später

      starteten dort Frauen aus 23 Nationen. Doch erst 1984 wurde der Frauen-Marathon

      olympisch. Im März 2018 kam die Disziplin auch in Saudi-Arabien an, wo die Sportlerinnen

      dabei meist traditionelle Gewänder trugen.

 

9.5.18:       Geschlechterrollen und -verständnis im interkulturellen Kontext
                   
Referentin: Petra Jessen, M.A. Islamwissenschaft, Leitungsteam Institut für 

                 interdisziplinäre Beratung und interkulturellen Seminare (IBIS), Duisburg

     Über die Zusammenhänge von Geschlecht, Rollenverständnis, Lebenssituation
     und Handlungsmöglichkeiten in verschiedenen Kulturen. Genderkompetenz ist im

     Hinblick auf interkulturelle Aspekte heute mehr denn je gefragt.

     

 5.5.18:      Internationaler Labyrinth-Tag

           Als Teil der weltweiten Labyrinth-Gesellschaft trafen wir uns zu einem entspannten

           Nachmittag am Viersener Steinlabyrinth, dem Mittelpunkt der Stadt. Neben

           Labyrinthgängen, Zeit für Austausch und Picknick spürten wir den verschlungenen

           Wegen des Frauenwahlrechts mit der Biografie von Olympe de Gouges nach.

 

11.4.18:     Dr. h.c. Ilse Härter (1912 - 2012), Theologin der Bekennenden Kirche

                 Referentin:   Dr. Henrika Burgener

                 Am 12. Januar 1912 in Asperden bei Goch geboren, wuchs sie mit ihren beiden

                 Schwestern auf dem Land auf. Für die Eltern war klar, dass ihre Töchter die

                 Oberschule besuchten, um später studieren zu können. Sie begann ihr Theologie-

                 studium 1931 in Göttingen und setzte es später in Königsberg fort. Mit Vehemenz

                 setzte sie sich unter anderem auch für die volle Ordination für Theologinnen ein.

                 1943 hatte sie ihr Ziel erreicht. Ilse Härter und Hannelore Reiffen wurden die

           ersten beiden ordinierten Frauen in Deutschland.

     

16.3.18:      Frauen haben die Wahl: 1918 - 2018   -  100 Jahre Frauenwahlrecht

     Referentin: Angela Klein-Kohlhaas, Historikerin

     Musik: Ensemble Con Spirito, Mönchengladbach

     in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Viersen

                 Im November 1918 wurde in Deutschland das Wahlrecht für Frauen beschlossen,

     am 19. Januar 1919 konnten Frauen bei den Wahlen zur verfassungsgebenden 

     Versammlung ihr Recht erstmals wahrnehmen zu  wählen und auch gewählt zu 

     werden. Vorausgegangen war ein Jahrzehnte langer Kampf. Wer waren die   

     mutigen Frauen, die gegen die vorherrschende gesellschaftliche Meinung

     aufstanden? Wie kam es schließlich zum Wahlrecht? Wer waren die ersten

     Volksvertreterinnen? Wie haben die Frauen damals ihr Wahlrecht genutzt und wie 

     nutzen wir es heute?

                 

 14.3.18:      Rosa Luxemburg

      Referentin: Gunnel Ch. Hinrichsen, Referentin für Matriarchatsforschung

      Was hatte die überzeugte Kommunistin mit dem Matriarchat zu tun? Politisch

      und wissenschaftlich hochgebildet war sie Anfang des 20. Jahrhunderts Mitglied

      der SPD. Sie fiel durch ihre besondere Liebe zur Natur auf und mit ihrer Präferenz

      zu flachen Hierarchien in der Politik. In ihren nationalökonomischen Schriften

      beschäftigte sie sich intensiv mit Ethnien, die heute als matriarchal oder

      matrilinear bezeichnet werden.

 

13.12.17:    Feste und Bräuche im Jahreskreislauf - Teil 2

                   Referentin: Johanna Braun-Zakaryan, Referentin für Matriarchatsforschung

                   Erläuterung der hellen Jahreskreisfeste. Von der Bedeutung der Walpurgisnacht

                   bis zu den Maiandachten der jungfräulichen Mutter Maria.

 

8.11.17:         Geschichte der Ehe

 Referentin: Monika Brachmann; Referentin für Matriarchatsforschung

 Von der ältesten bekannten Ehegesetzgebung 2.460 Jahre v. Chr. bis in unsere 

 Zeit.Wie die Ehe als Produkt patriarchalischer Gesellschaften durchgesetzt wurde

 und warum angesichts des Scheiterns vieler Ehen eine gesellschaftliche

 Diskussion überfällig ist.

 

11. 10.17:     Warum Frauen Berge besteigen sollten - Filmbiografie von Renate Keller

 Moderatorin: Dr. Henrika Burgener, Ärztin

 Leben und Werk von Dr. Gerda Lerner (*1920 in Wien - +2013 in 

 Madison/USA):  Als bahnbrechende feministische Historikerin, Autorin und

 soziale Reformerin ist sie zweifellos eine der inspirierendsten Persönlichkeiten

 des letzten Jahrhunderts.

 

13.9.17:      Die Äbtissin - "Erste Frau" im Kloster

 Referentin: Claudia Thivessen, Theologin

 Über den Einfluss von besonderen Frauen in kirchlichen Leitungsfunktionen. Ein 

 Vergleich einzelner Orden schließt den Bogen bis in die Gegenwart.

 

12.7.17:      Friedensnobelpreisträgerinnen

 Referentinen: Maria Claßen, Germanistin; Christa Heyer, Pädagogin

 Seit 2006 setzen sich die Nobelpreisträgerinnen Jody Williams, Shirin Ebadi, 

 Mairead Maguire, Rigoberta Menchú Tum und Tawakkol Karman gemeinsam 

 dafür ein, den Einfluss der Frauenfriedensbewegungen auf der ganzen Welt aus-

 zubauen. Dafür gründeten sie die "Nobel Women's Initiative". Über ihre Arbeit,

 ihre Erfolge und weiteren Aktivitäten.

 

 

14.6.17:      Verschollen im Pazifik: Amelia Earhart

 Vortrag mit Filmsequenzen, Referentin: Christa Heyer, Pädagogin

 Die Flugpionierin ignorierte die Geschlechterrollen im Amerika der 30er Jahre.

 Frauen sollten sich den Herausforderungen genaus stellen wie Männer. 1937

 verschwand sie beim Versuch eines Äquatorflugs im Pazifik. Ihr Tun gilt immer

 noch als bahnbrechend. Heute ist ein Forschungspreis für Frauen in der Luft- und

 Raumfahrt nach ihr benannt.

 

 

6.5.17:        Internationaler Welt-Labyrinth-Tag

 Das Motto am Viersener Labyrinth lautet "Wendepunkte". Es wird dargestellt an 

 Hand einer Frauen-Biographie mit einer Neuorientierung in der Lebensmitte.

 Dazu erleben wir eine sehr anschauliche Choreographie unter Anleitung der

 Labyrinth-Forscherin Li Shalima.

 

 

12.4.17:      Kennst du eine Autistin, kennst du eine Autistin"

 Referentin: Christa Heyer, Pädagogin

 Die Künstlerin Gee Vero meistert nicht nur ihr eigenes Leben, sondern bietet auf

 eindrucksvolle Weise Einblicke in ihre Denkweise als Autistin. Bekannt wurde sie 

 durch ihr Kunst-Projekt "The Art of Inclusion", durch das sie Brücken zwischen

 autistischen und nichtautistischen Menschen baut.

 

 

8.2.17:        Swetlana Alexijewitsch - Literaturnobelpreisträgerin 2015

 Referentin: Maria Claßen, Germanistin

 Die zeitweise in Berlin lebende, 1948 geborene weißrussische Schriftstellerin und

 Journalistin erhielt den Preis für ihr Werk, "das dem Leiden und Mut in unserer

 Zeit ein Denkmal setzt". In ihren zeitkritischen, dokumentarischen Romanen

 stellt sie das Schicksal von Frauen, Krieg und Umweltkatastrophen dar. Wegen

 ihrer oppositionellen Haltung dürfen ihre Bücher in Weißrussland nicht

 erscheinen.

 

 

11.1.17:      Wo die freien Frauen wohnen - Dokumentarfilm

 Dokumentarfilm 2014 von Uschi Madeisky (Elisabeth-Selbert-Preisträgerin

 2015), Daniela Parr und Dagmar Margotsdotter

 Moderatorin: Henrika Burgener, Ärztin

 Im Süden Chinas lebt am Lugu-See das matriarchal organisierte Volk der Mosuo.

 Sie gelten als sehr zufriedene Menschen. Gegensätze wir arm und reich kennen

 sie nicht. Machtstreben ist ihnen fremd. Ihr gesamten gesellschaftliches

 Zusammenleben richtet sich nach der Lebenswelt von Frauen und Kindern.

 Männer sind dabei fürsorgliche Beschützer. Der Film geht der Frage nach, wie die

 Mosuo moderne Einflüsse wie den Tourismus mit ihrer matriarchalen Tradition

 vereinbaren. Bei einem mehrwöchentlichen Besuch gelang den Filmerinnen ein

 einfühlsames, berührendes Porträt. 

 

 

25.11.16:    Literarisch-musikalisch-künstlerischer Salon: Annette von Droste-Hülshoff

 Präsentation: Maria Claßen, Angelika Kamper, Germanistinnen

 Malerei: Beate Buttler, Monika Enders, Renate Ulber

 Musik: Maria Lichtschlag (Harfe), N.N. (Klavier)

 Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) gilt als eine der bedeutendsten

 deutschen Schriftstellerinnen. Ihre Werke und Briefe verdeutlichen, wie

 eingeengt sie sich zeitlebens in ihrer Gesellschaftsschicht fühlte. Sie komponierte

 und schrieb früh. Ihre Texte wurden jedoch erst in ihrem letzten

 Lebensjahrzehnt bekannt, die Kompositionen im Nachlass veröffentlicht. Die bei

 der Veranstaltung ausgestellten Bilder entstanden extra für diesen Abend, der

 durch Musik mit Harfe und Klavier mit ihrer Musik abgerundet wird.

 

 

9.11.16:      Feste und Bräuche im Jahres-Kreislauf, Teil 1

 Referentin: Johanna Braun-Zakaryan, Lehrerin und Referentin für Matriarchats

 forschung

 15. August - Maria Himmelfahrt, 1. November - Allerheiligen, 24. Dezember -

 Weihnachten, 2. Februar - Lichtmess sind einige unserer Kirchenfeste. Aber wer

 kennt noch die ursprüngliche Bedeutung dieser Tage im Jahreszyklus? Für die

 Ackerbäuerinnen und Bauern war es lange Zeit überlebenswichtig, genaue

 Kenntnis der Jahreszeiten und Gestirne zu haben, sowie unter dem Schutz der

 Göttin zu stehen. Spuren davon sind in der Geschichte noch zu finden.

 

 

12.10.16:    Dr. Illa Martin: Bäume für den Grenzwald

 Referentin: Angela Klein-Kohlhaas, Historikerin

 Weit über den Niederrhein hinaus ist die Sequoiafarm in Nettetal ein Begriff.

 Gegründet wurde sie nach dem Krieg von Illa und Ernst J. Martin. Das Zahnarzt-

 Ehepaar setzte sich für die Wiederaufforstung des Grenzwalds ein und pflanzte

 die Baumriesen auf einem Versuchsgelände an. Die Viersenerin Illa Martin

 entwickelte sich zu einer führenden Baumexpertin, die dendrologische

 Fachbücher schrieb und botanische Seminare durchführte.

 

 

9.10.16:      Besuch des Europäischen Übersetzer-Kollegiums, Straelen

 Das EÜK - Straelen dient Menschen aus verschiedensten Ländern als 

 Anlaufstelle. Es wurde 1978 von Erika und Elmar Tophoven nach dem

 mittelalterlichen Vorbild von Toledo als erste moderne und noch heute größte

 Institution für professionelle Übersetzungen gegründet. Die bearbeiteten

 Sprachen sind so vielfältig wie die Themen. Hier wurden schon Goethe ins

 Norwegische, Grimms Märchen ins Litauische und Hegel ins Koreanische

 übersetzt. Die Bibliothek beherbergt 125.000 Bände. 30 Appartements stehen

 zum Wohnen und Arbeiten auf Zeit zur Verfügung. Einmal im Jahr öffnen sich die

 Türen zu einem spannenden Blick hinter die Kulissen dieser Arbeit.

 

 

14.9.16:      Von Paris nach Straelen und zurück - Erika Tophoven

 Referentin: Dr. Henrika Burgener, Ärztin

 Paris im Herbst 1956: Bei einer Einladung begegnet die junge, frischgebackene

 Dolmetscherin dem Samuel-Beckett-Übersetzer Elmar Tophoven. Er bittet sie,

 einen Teil des Schriftstellers ins Deutsche zu übertragen. Damit waren die

 Weichen gestellt. Neben zahlreichen Literatur-Übersetzungen entstand als

 unvergleichliches gemeinsames Projekt das Europäische Übersetzer-Kollegium

 NRW e.V. (EÜK-Straelen) im Elmar Tophovens Geburtsort, da andere Städte kein

 Interesse an dieser Idee hatten. Die 85-jährige Weltbürgerin, Übersetzerin und

 Autorin lebt heute in Berlin.

 

 

18.6.16:      Exkursion nach Jülich

 Ein frauengeschichtlicher Rundgang durch die alte Residenzstadt Jülich und die

 Zitadelle stellt besonders die Herzoginnen vor. Anschließend steht der Besuch

 des Kunsthandwerkerinnenmarktes auf dem Programm.

 

 

8.6.16:        Für eine menschenfreundliche Kunst: Die Viersenerin Christian Horn

 Referentin: Angela Klein-Kohlhaas, Historikerin

 "Jeder Mensch besitzt eine unantastbare Würde...", so die Bildhauerin. Und diese

 Würde ist in ihren Werken spürbar. Sinnlich und wirklichkeitsnah gab sie ihre

 Modelle wieder. Nach ihrer künstlerischen Ausbildung in München blieb

 Christiane Horn in Süddeutschland, wo sie bereits 2001 im Alter von nur 44

 Jahren starb.

 

 

11.5.16:      Frauenhistorischer Salon: Frauen in Viersener Straßennamen

 Moderatorin: Bettina Gläser-Kurth, Gleichstellungsbeauftragte Viersen

 Zwischenbericht der Arbeitsgruppe Straßennamen zur Forschung über

 bedeutende Viersener Frauen. Ziel ist, ihnen durch Straßenbenennungen eine

 Würdigung in der Öffentlichkeit zu geben.

 

 

7.5.17:        Internationaler Welt-Labyrinth-Tag

 Seit 5.000 Jahren faszinieren Labyrinthe die Menschheit. Zu den modernen 

 Anlagen gehört die Viersener Steinsetzung von 2002. Ein Labyrinth-Gang,

 spannende Biografien verschlungener Lebenswege, mittelalterliche Musik und ein

 Picknick bilden den Rahmen für Gespräche und lebhaften Austausch.

 

 

13.4.16:      Frau Holle - alles nur Märchen?

 Referentin: Johanna Braun-Zakaryan, Lehrerin und Referentin für Matriarchats

 forschung

 Hinter der wohlbekannten Figur verstecken sich erstaunliche Erkenntnisse, die

 uns 5.000 Jahre zurück führen. Welches Gesellschaftsbild symbolisiert Frau 

 Holle? Welche Mythen entstanden um sie und wie können wir sie heute

 einordnen? Eine spannende Reise durch die Geschichte, die weit mehr ist, als ein

 gemütlicher Märchen-Abend.

 

 

 

8.4.16:        EUREGIA feiert Jubiläum

 Seit fünf Jahren gehört "EUREGIA - Frauenwege zwischen Rhein und Maas e.V." 

 mit dem frauenspezifischen Blick zur Viersener Kulturszene. Das Jubiläumsfest in

 der Kulturscheune Bistard in Dülken wird gebührend gefeiert: Das Ensemble

 "Con spirito" aus Mönchengladbach präsentiert Musik und Erstaunliches aus der

 Musikgeschichte. Mit dem Benefiz-Fest unterstützt EUREGIA die Frauenrechts-

 organisation "medica mondiale" der Ärztin Monika Hauser. Darüber hinaus zeigt

 EUREGIA von 8. bis 28. April 2016 eine Fotoausstellung von medica mondiale

 über die Arbeit mit kriegstraumatisierten Frauen im Foyer des Stadthauses

 Viersen.

 

 

9.3.16:        Fräulein Doktor: Die Ärztin Schola Kreuzer

 Referentin: Dr. Henrika Bürgener, Ärztin

 Die 1897 in Viersen geborene Schola Kreuzer studierte als eine der ersten

 Frauen Medizin in Bonn. 1926 konnte sie im elterlichen Haus an der Löhstraße

 ihre eigene Praxis eröffnen und versorgte fast dreißig Jahre lang ihre

 Patientinnen in Viersen mit Kompetenz und Fürsorge. Schola Kreuzer begründete

 die 90jährige Tradition des Hauses als Standort einer frauenärztlichen Praxis. Die

 Referentin ist eine ihrer Nachfolgerinnen.